06. Februar 2018 - Allgemein

Richard-Schmid-Preis 2018

In diesem Jahr schreibt das Forum Justizgeschichte abermals den „Richard-Schmid-Preis“ für herausragende Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Juristischen Zeitgeschichte aus. Der Preis, der mit 3000,00 € dotiert ist und alle zwei Jahre verliehen wird, ist nach dem früheren Stuttgarter Generalstaatsanwalt und Präsidenten des Oberlandesgerichts Dr. jur. Richard Schmid (1899-1986) benannt. Schmid war seit den zwanziger Jahren als Anwalt in Stuttgart tätig. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verteidigte er zeitweise politisch verfolgte Mitglieder der verbotenen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Im November 1938 wurde Schmid selbst verhaftet und wegen Hochverrats vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Er verbrachte die folgenden drei Jahre im Untersuchungsgefängnis, im Konzentrationslager und im Zuchthaus. Nach 1945 übte Schmid verschiedene hohe Justizämter in Württemberg bzw. Württemberg-Baden aus. 1958 spielte er eine führende Rolle bei der Gründung der Ludwigsburger Zentralen Stelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen. Schon während seiner aktiven Dienstzeit und verstärkt nach der Pensionierung setzte er sich wissenschaftlich und publizistisch mit dem Wirken der Justiz in Weimar, im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik auseinander. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker der Kommunistenprozesse und als glühender Verfechter des grundgesetzlich garantierten Rechts auf freie Meinungsäußerung, das er 1961 in einem sechs Jahre währenden Rechtsstreit gegen den „Spiegel“ vor dem Bundesverfassungsgericht durchsetzte.

Der Jury gehören an: Frau Priv.-Doz. Dr. Annette Weinke (Vorsitzende, Universität Jena), Herr Prof. Dr. Ingo Müller (Berlin), Herr Rechtsanwalt Dr. Tillmann Krach (Forum Anwaltsgeschichte, Mainz) und Frau Dr. Claudia Fröhlich (Universität Hannover).

Bei den zu prämierenden Werken soll es sich in der Regel um wissenschaftliche Monographien aus dem Bereich der Juristischen Zeitgeschichte handeln. In Ausnahmefällen ist es möglich, Sammelbände sowie populärwissenschaftliche Arbeiten vorzuschlagen. Die vorgeschlagenen Werke sollten zum Bewerbungstermin veröffentlicht vorliegen, berücksichtigt werden Veröffentlichungen seit dem 31. Mai 2016. Auch Selbstbewerbungen sind möglich.

Meldeschluss ist der 31. März 2018.

Kontakt und nähere Informationen:

Priv.-Doz. Dr. Annette Weinke

annette.weinke@uni-jena.de