Dauerausstellung zur NS-Justiz im Landgericht Stuttgart
Zusammen mit dem Oberlandesgericht und dem Landgericht Stuttgart hat das Haus der Geschichte Baden-Würtemberg die neue Daueraustellung „NS-Justiz in Stuttgart“ konzipiert, die am 30. Januar 2019 in den Räumen des Landgerichtes Stuttgart eröffnet wurde.
Bereits 1989 hatte Fritz Endemann, Mitbegründer der Neuen Richtervereinigung und inzwischen Verwaltungsrichter im Ruhestand, angeregt ein Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz, die im Lichthof des Landgerichtes Stuttgart hingerichtet worden waren, zu schaffen. 423 Menschen starben dort zwischen 1933 und 1944. Nachdem seit 1994 lediglich ein kurzer Schriftzug an die Verbrechen erinnerte, gelang es Endemann 2011 eine Arbeitsgemeinschaft anzustoßen, die das Haus der Geschichte gemeinsam mit Endemann und Alfred Geisel, dem Landesvorsitzenden des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“ und ehemaligem stellvertretenden Landtagspräsident, eine Dauerausstellung zu erarbeiten. Die Ausstellungsmacher recherchierten neben der NS-Strafjustiz auch das Unrecht in der Zivilgerichtsbarkeit und die Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung. Ein Ausstellungsbereich erinnert an die 73 Juristinnen und Juristen aus dem Landgerichtsbezirk Stuttgart, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ermordet wurden oder emigrierten. Aber auch die Namen der Staatsanwälte und Richter, die für die NS-Urteile verantwortlich waren und die nach 1950 überwiegend wieder im Dienst waren, werden klar benannt.
Die Ausstellung ist Montags bis Freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.